Wiesbadener Schachverein

WSV Heim

Spielabende jeden Dienstag
ab 19.30 Uhr
im Vereinsheim
am Biebricher Schlosspark.

Jugendtraining 18.00 - 19.00 Uhr

Schlosspark-Open

Ein wichtiger Sieg für Wiesbaden 2

Am Sonntag spielten wir auswärts gegen die zweiten Mannschaft von Neuberg. Nachdem wir die letzten zwei Spiele in der Hessenliga etwas unglücklich verloren hatten, wollten wir nun unbedingt gewinnen.
Mit nur vier Punkten aus fünf Spielen näherten wir uns schon bedrohlich den Abstiegsrängen.

 Holger nahm nach kurzem, aber heftigem Kampf das Remisangebot seines Gegners an. Später stellte er fest, daß er klar besser stand. Nachdem er aber in den letzten Partien schon öfter klar bessere Stellungen noch verdorben hatte, wollte er diesmal nichts riskieren.  0;5:0;5
Joachim konnte aufgrund seiner geschwächten Königstellung einen Bauernverlust nicht vermeiden  und konnte das Damenendspiel nicht mehr halten. 0,5:1,5
Dafür hatte Maxim ein deutliches positionelles Übergewicht, das er nach einem Figureneinsteller zum schnellen Sieg verwerten konnte: 1,5:1,5
Auch Christof konnte einen erfolgreichen Einstand in der Zweiten feiern. In einem Alapin-Sizilianer litt sein Gegner an einer schwarzfeldrigen Schwäche. In schwieriger Stellung unterlief diesem dann ein spielentscheidender Fehler. 2,5:1,5
Michael konnte nach langem Kampf eine Qualität erobern und kurz vor dem Matt gab sein Gegner auf. 3,5:1,5
Damit sah es eigentlich sehr gut aus, da wir an übrigen drei Brettern zumindest nicht schlechter standen. Frank konnte dann sein Endspiel trotz guter Remischancen nicht halten. 3,5:2,5
Auch Marcel verlor leider sein eigentlich aussichtsreiches Damen-Springer-Endspiel. 3,5:3,5
Somit kam es einmal wieder auf Uli an  Er hatte sich in einer sehenswerten Partie mit Damenopfer einen entscheidenden Vorteil erspielt. Leider verpasste er - wohl etwas erschöpft - den sofortigen Gewinn und mühte sich dann nach noch viele Züge, bis sein fintenreicher Gegner nach zäher Gegenwehr aufgab 4,5:3,5

Im Ergebnis gelang endlich wieder ein Sieg, der unsere Tabellenposition im Mittelfeld stabilisierte. Wir sind nun guten Mutes, auch dieses Jahr wieder den Abstieg vermeiden zu können.


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Willkommen beim Wiesbadener Schachverein 1885

Wir sind ein traditionsreicher Schachverein, deutschlandweit einer der ältesten. Zeitgemäß aufgestellt, bietet der WSV 3 Turniermannschaften von der Oberliga über die Landesklasse bis Bezirksoberliga auf! Unsere aktiven Kinder und Jugendlichen sind je nach Spielstärke in die Mannschaften integriert, ebenso die Ü-60-Spieler.

 Vereinsangebote: regelmäßige Spielabende im eigenen Vereinsheim, Jugendtraining, Schnellschachturniere, GM-Training, Schlosspark-Open Turnier, Weihnachtsblitzturnier.

Spielabende finden jeden Dienstag ab 19.30 Uhr im Vereinsheim am Biebricher Schlosspark statt derzeit G3-Regel für Erwachsene.


Nachgefragt

WK-Redakteur zu Gast beim 2. Vorsitzenden Lothar Dyck

Dyck foto

Lothar Dyck ist fasziniert und begeistert vom Schachspiel. So sehr, dass er seine Freude gerne teilt - im Wiesbadener Schachverein 1885 und in diversen Grundschulen, wo er privat Schachunterricht gibt.

Von Patrick Rupp

 Wenn man mit Lothar Dyck über das Schachspiel redet, glänzen seine Augen. Die Worte sprudeln wie ein Wasserfall aus ihm heraus. „Mein Vater hat es mir damals beigebracht. Mit elf Jahren habe ich die Schach- Rätsel in der Zeitung gelöst. Der Name der Person, die das Rätsel gelöst hatte, wurde dann veröffentlicht“, erinnert sich der heute 74-Jährige. Das Brettspiel fasziniert ihn bis heute: die Geschichte, der Geist, das Wesen und nicht zuletzt die gesellschaftliche Bedeutung des Schachs. Darüber könnte man sich über Stunden mit ihm unterhalten.

Wichtiges auf fünf Seiten

Irgendwann kam der Nordenstadter auf die Idee, dass er diese Begeisterung mit anderen Menschen teilen müsste. „Ich staune immer wieder, wenn ich mich mit dem Spiel auseinandersetze. Meine Hoffnung ist, dass es anderen auch so geht“, erzählt Dyck, der vor seiner Pension Polizeibeamter war.

Er schnappte sich ein altes Schachlexikon, das er 1998 auf einem Flohmarkt ergattert hatte. Nachdem die Staubflusen entfernt waren, begann er die Lektüre des Wälzers. Über tausend Seiten über das Schachspielen, das wäre selbst ihm zu viel, dachte sich Dyck und fasste das Wichtigste auf fünf Seiten zusammen. Dazu nutzte er weitere zehn Bücher, deren Inhalte ihn vor allem mit der einzigartigen Schach-Rhetorik begeisterten. „Ein kleiner Streifzug durch die Schachwelt“ nennt er sein Werk, das sich nur bei ihm auf dem Computer befindet. Neben der Historie des Spiels zeigt Dyck darin anhand vieler Zitate, welche Bedeutung Schach erzielen kann.

Der französisch-amerikanische Maler Marcel Duchamp bezeichnete das Schachspiel etwa als „fast zu schwierig für die Beschränktheit des menschlichen Geistes“. Die Vergleiche, die Künstler und Philosophen anstellen, sind oft sehr treffend, sagt Dyck. Im Wesentlichen gehe es darum, so auch ein zentraler Satz seines Streifzugs durch die Schachwelt, „die uralte Spannung zwischen Geist und Materie, Kontrolle und Freiheit, Beherrschung und Liebe immer neu auszutragen“. Diese Spannung gebe es bei jedem Spieler. Natürlich ist Dyck nicht nur ein Schachschreiber, sondern auch ein Schachspieler. Bescheiden sagt er: „Ich spiele sehr gerne, aber es sind viele besser.“ Als zweiter Vorsitzender des Wiesbadener Schachvereins 1885 kennt er jene Schachprofis, die ihm überlegen sind. Die erste Mannschaft der 85er, die ihren Sitz im Jeanne-Schütz-Haus am Biebricher Schlosspark hat, spielte sogar schon in der Ersten Liga.

Dyck ist als engagiertes Vorstandsmitglied stets um Zuwachs bemüht. Am vielversprechendsten sind dabei junge Schachbegeisterte, die besonders lernwillig sind. Zu diesem Zwecke tourt Dyck in Eigenregie durch Grundschulen. In Wallau sowie in den Wiesbadener Vororten Naurod, Nordenstadt und Biebrich unterrichtet er Schüler im Schach - meist nachmittags.

Lernen fürs Leben

Zwölf Lerneffekte, die über das Spiel hinausgehen und im Leben eine große Rolle spielen, hält Dyck dabei für bedeutsam. Neben der Erhöhung der Disziplin und derWeiterentwicklung der Geduld sei das selbstkritische Überdenken eigener Fehler von herausragender Wichtigkeit. „Während des Spiels dokumentiert man jeden seiner Züge. Somit bleiben die Fehler präsent. Das lässt sich zweifelsohne auch auf das Leben übertragen“, betont Dyck, der kürzlich Urgroßvater wurde. Doch wie bei seinen Kindern und Enkeln wird er auch seinen Urenkel nicht bedrängen, sich für das Schachspiel zu begeistern: „Das muss jeder selbst entscheiden. Jeder soll aber wissen, was es für ein besonderes Spiel es ist.“ Aus diesem Grund ist Dyck zum Schachschriftsteller geworden.