Wiesbadener Schachverein

WSV Heim

Spielabende jeden Dienstag
ab 19.30 Uhr
im Vereinsheim
am Biebricher Schlosspark.

Jugendtraining 18.00 - 19.00 Uhr

Schlosspark-Open

Der Alte Mann und das Mehr

Ulrich Nehmert

Es sah so gut aus fürs WE. Eingeplant waren für die 2 Runden sämtliche Stammspieler, und eigentlich hatten alle zugesagt. Aber dann schlug am Freitag Corona zu und Samuel, Jens und die befragten Ersatzspieler Maja und wohl Joachim konnten befallen nicht spielen. Weitere Spitzenkräfte wie Bruna, Maxim, Michael und Ronald standen wegen privater Verabredungen so kurzfristig auch nicht bereit und so blieben als Ersatz nur die halbkranken und wegen des plötzlichen Einsatzes zusätzlich verschnupften Holger und ich zur Verfügung, was uns die Stammmannschaft am Spieltag beinahe mit einem fröhlichen "Hallo" dankte.
Neu in der 1ten Mannschaft spielten Christian Glöckler und Anwesh Upadhyaja. Ihnen Beiden ein herzliches Willkommen.

Christian und sein Vater und Manager haben sich gut bei uns eingefunden. Christian ist mit seinen 12 Jahren eines der grossen Talente im Weltschach, und WI 85 kann natürlich nur eine Stufe in seiner hoffentlich steilen Karriere sein. Aber wir freuen uns, dass er zunächst hier spielt und werden ihm soweit uns möglich unterstützen. Anwesh ist Inder, 30 Jahre alt, hat in der Ukraine Medizin studiert und arbeitet als Arzt in Wien. Als IM spielt er ein solides Positionsschach und lt. Igor wesentlich besser als seine ELO von 2.350. Gespielt wurde gegen Schöneck und Neuberg, beide Vereine waren schon in der 2ten Bundesliga. Wir gewannen mit 6 : 2 und 7:1 deutlich, vom Spielverlauf her viel zu deutlich. Und auch, weil beide Gegner mit starken Aufstellungsproblemen zu kämpfen hatten. Schöneck konnte nur zu Siebt antreten - davon 5 Stammspieler -, Neuberg gar nur mit 2 Spielern aus der Stammannschaft.  Das relativiert unsere Siege natürlich beträchtlich. Bei all den gewonnen Partien soll nur, weil so selten, die Niederlage von Igor hervorgehoben werden. Igor hat seinem Protege Christian das erste Brett eingeräumt, damit dieser möglichst starke Gegner bekommt. "Nur" an Brett 2 aufgestellt fuhr er zur Runde am Samstag vielleicht noch moderater als sonst. Die fehlenden Minuten führten letztlich zu einer Niederlage in der vom Gegner listig hervorgerufenen Zeitnotschlacht (vllt. war aber auch sein Gegner Moritz Nazarenus durch gutes Spiel am Ergebnis "schuld").
Wird bestimmt wieder besser werden, Igor!

Wie gehts weiter? Meisterschafts- und Aufstiegsphantasien hegen wir keine, nur weil wir 3x mal viel zu hoch gegen stark ersatzgeschwächte Gegner gewonnen haben. Aber Absteigen wollen wir auch nicht, und dank der 3 Siege haben wir uns ein gutes Stück von den Abstiegsrängen abgesetzt. Die Meisterschaft werden wohl Oberursel, Heusenstamm und Hofheim unter sich ausmachen. Das Überleben der beiden KO Spiele um den Aufstieg - aus 10 x Oberligameister + 2 x Vizemeister + 4 x 6. platzierten Zweitligsten (= 16 Mannschaften) werden 4 neue bzw. alte Zweitligisten ermittelt - wird für den hessischen Vertreter ohnehin eine Herkulesaufgabe darstellen. Die HP von Oberursel vergleicht unsere Ergebnisse mit dem Durchmarsch von Max Verstappen in der Formel1 und das leichtfüssige Wandern des Weihmachtsmannes durch Neuschnee. Formal kann man dem natürlich nicht widersprechen, aber ich hege den Verdacht, dass die Mannen um Thomas Falk für den 14.1.2024 ihren Sieg bereits planen. Stark genug sind sie sicherlich, kommt zuschauen, wir haben Heimspiel. Und ich alter Mann freu mich auf das Mehr an Spielen, so mich denn der Captain zu dem Gemetzel einsetzt. Aufstellungssorgen können immer auftreten. Anwesh ist als Arzt schließlich an seinen Dienstplan gebunden und Christian als Kaderspieler zu Höherem verpflichtet.
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